Gute Nachrichten

Glaubenssache

Pastor Thorsten Leißer. Foto: H. Alberts
Pastor Thorsten Leißer. Foto: H. Alberts

Ehrlich, es gibt Tage, da mag ich keine Nachrichten mehr hören! Corona, Krieg in der Ukraine und hilfesuchende Menschen in unseren Dörfern, Energiekrise und die Klimakatastrophe, die bei all dem schon fast in Vergessenheit gerät. Da mag ich manchmal gar nicht mehr drüber nachdenken.

Offensichtlich geht es nicht nur mir so: Eine aktuelle Studie besagt, dass bei weiten Teilen der Bevölkerung eine gewisse „Themenmüdigkeit“ herrscht. An anderer Stelle ist von Nachrichten-Erschöpfung die Rede. Zwar verspüren vor allem junge Leute eine Verpflichtung, sich über das Weltgeschehen zu informieren, aber das Interesse an den Nachrichten ist deutlich rückläufig.

Eher zufällig habe ich dieser Tage von einem wachsenden Angebot mitbekommen. Es heißt „Goodnews“ und ist im Internet, via Newsletter und als Podcast unterwegs. Da werden gezielt nur positive Nachrichten gesammelt und veröffentlicht. Nachrichten, die Mut machen, die zeigen, dass es für viele drängende Probleme schon gute Lösungen gibt. Wie der Jugendliche aus Peru, der eine Ökobank für Kinder gegründet hat. Oder das neue Verfahren für Recycling von Plastik. Oder mit welchem Mut sich viele Iranerinnen dem Gewaltregime entgegenstellen. Oder ...
Das tut mir gut. Und es erinnert mich daran, dass Christinnen und Christen von der „Guten Nachricht“ herkommen, denn das bedeutet das griechische Wort „Evangelium“. Für manche ist es sogar die beste Nachricht der Welt: Wir sind geliebt. Grundlos. Deshalb tragen wir Hoffnung in uns. Darauf weist auch der anstehende Reformationstag hin.
Ehrlich, ich glaube, ich könnte mehr von solchen guten Nachrichten vertragen in dieser Zeit.

Thorsten Leißer

Pastor und Geschäftsführer der Ev.-luth. Gesamtkirchengemeinde Lehrter Land

„Glaubenssache - Beiträge und Texte aus Kirche und Religion“

Die Kolumne erscheint jeweils samstags im Marktspiegel für Burgdorf und Uetze, sowie im Marktspiegel für Lehrte und Sehnde. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Kirchen und Religionsgemeinschaften schreiben Beiträge aus ihren Einrichtungen und Arbeitsfeldern, von ihren Erfahrungen und zu dem, was sie zeitaktuell gerade beschäftigt.

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